Abstrakte Waldbilder fotografieren

So entstehen Motive in Bewegung

Panning – Eine neue Erfahrung in der Fotografie

Der kleine Trick heißt Panning und ist eine wohltuende Ergänzung der geradlinigen Fotografie, die oft knackscharf und detailgetreu daherkommt. Das Prinzip ist denkbar einfach und schnell umsetzbar. Man stellt an der Kamera eine längere Belichtungszeit ein und zieht den Fotoapparat in der Bewegung zum Objekt mit. Der Hintergrund wird unscharf. Das Objekt selber bleibt aber scharf. Panning funktioniert, wenn die Kamera in perfekter Synchronisation zum Motiv mit schwenkt. Sportfotografen nutzen diesen Effekt gerne, um ihren Bildern einen besonderen Look zu verleihen. Auch in der Tierfotografie ist Panning beliebt. Eine Ente im Flug fotografiert mit verschwommenem Hintergrund sieht einfach klasse aus. Die richtige Belichtungszeit dabei zu finden ist nicht ganz leicht. Je länger sie ist, desto unscharfer ist der Hintergrund. Dadurch sticht das Motiv besonders aus dem Bild heraus. Wichtige für diese Art zu fotografieren ist eine ruhige Hand. Zwischen einer 1/8 Sekunde und einer 1/60 Sekunde sollte die Belichtungszeit liegen. Moderne Kameras besitzen hierfür zwar sogenannte Image-Stabilizing-Systeme, diese wirken allerdings nur unterstützend und bewahren den Fotografen nicht davor, die Kamerabewegung möglichst konstant und konzentriert durchzuführen. Ein Stativ wird in der Regel nicht gebraucht. Aus der Hand fotografiert, hat man die beste Kontrolle über den Fotoapparat.

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„Ich würde es mit einer Belichtungszeit zwischen 1/8 und 1/60 Sekunde versuchen.“

Wir haben das Panning für uns vor allem in der Waldfotografie entdeckt. Da, wo es feste Muster in der Natur gibt, lassen sich künstlerisch sehr kreative Bilder machen. Wichtig dabei sind gerade Linien. Bäume zu Beispiel, Grashalme, Heu und andere Objekte eignen sich besonders gut bei der Motivsuche. Fotografiert wird dabei immer in vertikaler Richtung, dem Muster angepasst. Wer in einem Wald horizontal fotografiert, wird lediglich ein buntes Wirrwarr auf seinem Chip vorfinden. Ansonsten gilt der gleiche Grundsatz wie für alle künstlerischen Tätigkeiten: wer nichts probiert, lernt nichts. Es gibt kein „richtig“ oder „falsch“, nur unendlich viele Möglichkeiten.

Kai Pfaffenbach ist renommierte Fotograf der Agentur Reuters und setzt den Panning-Effekt meisterhaft in der Sportfotografie ein.

Scott Strazzante ist Fotojournalist aus Los Angeles beim San Francisco Chronicle. Seine Serie “Pacific Series” hat er mit dem Panning-Effekt fotografiert. Sehr sehenswert.

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