Ganz Schottland ist voll magischer Orte. Einen ganz besonderen haben wir durch Zufall auf unserem Roadtrip 2019 entdeckt. Finnich Glen ist eine tiefe und tiefgrüne Schlucht. Eine grüne Hölle. Mittendrin im Flussbett liegt ein Stein, der aussieht wie ein Pilz. Devils Pulpit – die Teufelskanzel. Hier soll angeblich der Teufel gesessen haben. Und weil sich diese Legende hartnäckig hält, strömen neugierige Touristen aus der ganzen Welt herbei, um einen Blick auf den Felsbrocken zu werfen. Auch uns hat die Geschichte vom Beelzebub neugierig gemacht und wir haben uns in die Tiefen des Canyon gewagt.

Wo liegt eigentlich dieses Finnich Glen
Finnich Glen liegt nordwestlich der schottischen Metropole Glasgow und südlich vom Loch Lomond Nationalpark, kurz hinter der Straßenkreuzung der A809 und der B834. An der Kreuzung gibt es am Straßenrand ein paar Parkplätze. Rechtzeitiges Erscheinen oder geduldiges Warten sind hier eine Tugend. Nach 500 Metern Fußmarsch entlang der kleinen Straße wartet rechts eine Mauer und ein Mauerdurchbruch auf die wagemutigen Wanderer. Ein Trampelpfad führt oberhalb der Schlucht entlang bis zu einer steilen Treppe. Jetzt heißt es kräftig durchatmen. Dann folgt der abenteuerliche Abstieg in die grüne Hölle. 40 Meter geht es steil in die Tiefe. Der Weg besteht aus wenigen Steinen, viel Matsch und einigen Ästen, die dem Kletterer Halt geben.
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Finnich Glen sollte man nur bei gutem Wetter besuchen. Wenn es kurz vorher geregnet hat, ist der Abstieg noch rutschiger als ohnehin schon und durchaus gefährlich. Während oben am Eingang noch schmale Stufen eingelassen sind, wird es weiter unten enger, rutschiger und der Weg ist nur noch durch dünne Seile gesichert. Seile gesichert.
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Warum heißt der Ort Devils Pulpit
Devils Pulpit lautet übersetzt "Teufelskanzel". Der Name bezog sich ursprünglich auf den pilzförmigen Felsen, der manchmal bei niedrigem Wasserstand aus dem rauschenden Wildbach hervorragt. In und um Finnich Glen sagen die Menschen, der Felsen sei der Ort, an dem der Teufel stand, um zu seinen Anhängern zu sprechen, während die purpurrote Strömung zu seinen Füßen wirbelte. Druiden sollen hier außerdem geheime Treffen abgehalten haben, versteckt im Schatten der hoch aufragenden Wände der Schlucht. Oder man hört Geschichten von Hexen, die den Felsen als Hinrichtungsblock benutzten. Der menschlichen Fantasie sind bekanntlich in solchen Dingen keine Grenzen gesetzt. Im Laufe der Zeit begannen jedoch viele Menschen, die gesamte Finnich-Schlucht als „die Teufelskanzel“ zu bezeichnen. Der Name passt, da das rote Wasser zusammen mit dem dichten Grün der Bäume, Sträucher und Pflanzen eine fast unheimliche Aura verleiht, obwohl seine Farbe eigentlich gar nicht das Werk des Teufels ist. Es ist lediglich ein Ergebnis des darunter liegenden roten Sandsteins.





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Die Schlucht spielte auch eine kleine Rolle in der Serie Outlander als Schauplatz von Liar’s Spring.

Noch ein wenig Nützliches für die Anreise
Finnich Glen liegt nordwestlich der schottischen Metropole Glasgow und südlich vom Loch Lomond Nationalpark, kurz hinter der Straßenkreuzung der A809 und der B834. An der Kreuzung gibt es am Straßenrand ein paar kostenlose Parkplätze. Festes Schuhwerk für die Klettertour sind ein absolutes Muss. Bei Niedrigwasser kann man sich unten in der Schlucht die Schuhe ausziehen und durch den Bachlauf zur Kanzel laufen. Vergesst also das Handtuch nicht.
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1. November 2023 at 19:48