Die Ziemestalbrücke – Eisenbahnromantik in Thüringen

Wer uns aufmerksam bei Instagram oder Facebook folgt wird bereits festgestellt haben, das wir eine gewisse Affinität zum Thema Eisenbahn haben. Am liebsten die mit Dampf. Da liegt es natürlich nahe, am wohl berühmtesten Fotospot im Freistaat Thüringen vorbeizuschauen. Die Ziemestalbrücke bei Remptendorf im Naturpark Thüringer Schiefergebirge gilt als der schönste Viadukt des Saale-Orla-Kreises und zieht jährlich unzählige Fans und Fotografen in den Bann. Kein Wunder, denn irgendwie sieht die alte Brücke so aus wie eine typische Dampfzugbrücke aus dem Wilden Westen Amerikas. Nur der Dampf fehlt leider. Die Strecke ist stillgelegt, ein Regelbetrieb findet nicht mehr statt. Was dem Reiz dieser einzigartigen Bahntrasse keinen Abbruch tut.

Fast wie im Wilden Westen – die Ziemestalbrücke vom Waldrand aus gesehen

WICHTIG! Es handelt sich bei der hier beschriebenen Gleis-Wanderung NICHT um einen offiziellen Wanderweg. Du läufst ihn auf eigene Gefahr und trägst natürlich auch selbst Verantwortung für etwaige Verstöße gegen die Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung. Niemals auf Gleisanlagen laufen, die noch aktiv für den Schienenverkehr benutzt werden.“


Wir können von Eisenbahnzügen nicht genug bekommen. Immer, wenn irgendwo das Signalhorn einer Lokomotive ertönt werden wir hellhörig. Dann erwacht der Jagdinstinkt. Wo fährt der Zug entlang, von was für einer Lokomotive wird er gezogen. Ist es vielleicht eine Dampflok? Mit dem Wandern auf stillgelegten Bahnstrecken verhält es sich ähnlich. Es gibt nichts Schöneres. An den alten rostigen Gleisen ist es ganz still. Man riecht noch den Dampf in der Luft und wenn alte Tunnel reden könnten, würden sie vermutlich spannende Geschichten erzählen können. Selten hat uns eine Eisenbahnbrücke so fasziniert wie die Ziemestalbrücke  im Saale-Orla-Kreis.

So alleine ist man an schönen Tagen allerdings selten auf der Brücke

Der Wanderweg zur Ziemestalbrücke

  • Die Ziemestalbrücke führt in einem leichten Boden über den Ziemesgrund und liegt zwischen den Ortschaften Remptendorf, Drognitz und Altenbeuren
  • Die Stahlkonstruktion ist 115 Meter lang und etwa 32 Meter hoch
  • Früher fuhren auf dem Viadukt Züge der Bahnstrecke Triptis – Marxgrün entlang
  • Von der Parkmöglichkeit am Ottergrund führt ein zwei Kilometer langer Wanderweg durch ein nahezu unberührtes Tal direkt zur Brücke und zurück
  • Für die Wanderung und diverse Fotostopps haben wir etwa zwei Stunden gebraucht.
  • Am besten besucht man die unter Denkmalschutz stehende Brücke am Morgen oder in den zeitigen Abendstunden. Es ist mittlerweile ein sehr beliebter Ausflugsspot und an manchen tagen dementsprechen überlaufen.
  • Die stillgelegte Eisenbahnstrecke wird von dem Verein “Thüringer Oberlandbahn” gepflegt. Für alle Interessierte gibt es hier den Link zum Verein. Der Verein setzte sich im übrigen für die Wiederaufnahme des Schienenverkehrs auf dieser Strecke ein.
Zum Wanderweg einfach auf das Bild klicken.

Anfahrt und Parkmöglichkeit

Mit dem Auto – Einige hundert Meter westlich der Ottermühle an der Landstraße 3266 geht es nach links über eine Brücke zum Parkplatz Ottergrund. Es ist leider nicht besonders viel Platz. Sechs bis sieben Fahrzeuge passen aber gut in die Parknischen. Alternativ wären gegenüber der Ottermühle noch einige Parkmöglichkeiten vorhanden. Bus und Bahn – eher unmöglich.

Blick in den Ottergrund

Die Wegstrecke zur Ziemestalbrücke

Direkt hinter dem Parkplatz am Ottergrund führt ein Waldweg entlang des Otterbaches tief in das Tal hinein. Nach einigen Minuten Wanderzeit kommt eine Kreuzung. Wer Lust auf einen Aufstieg zu Wyrnburg hat, biegt rechts ab. Zum Viadukt geht es links hinunter über den Fluß direkt zum Bauwerk. Jetzt steht den Fotomotiven an der Ziemestalbrücke nichts mehr im Weg. Der Aufstieg zur Bahnstrecke verläuft rechts und links des Viaduktes entlang. Linker Hand führen Treppen nach oben. Rechts geht es auf einem Waldpfad in 32 Meter Höhe. Wer nicht schwindelfrei ist, sollte bei der Überquerung der Bahntrasse vorsichtig sein. Der Blick durch die gelochten Stahlplatten direkt in die Tiefe ist nicht jedermanns Sache.

Es ist zwar eine stillgelegte Strecke. Gelegentlich fahren aber die Maschinen des Vereins Thüringer Oberlandbahn die Strecke ab. Also vorsichtig sein!
Ein beeindruckender Bau – auch von unten begeistert die Brückenkonstruktion

Der Rückweg

Es gibt jetzt zwei Möglichkeiten für den Rückweg. Entweder nehmt ihr den selben Weg wie hinzu. Oder ihr wählt den wildromantischen, märchenhaften Weg entlang der Bahngleise in Richtung Ziegenrück. Diese Variante sind wir gegangen. Zwei Tunnel müssen dabei durchquert werden. (Taschenlampe ist von Vorteil). Nach zwei Kilometern geht es rechter Hand über eine Wiese zurück zur Straße und zum Parkplatz.

Im Tunnel wird es richtig dunkel. Vergesst die Taschenlampe nicht.

Wenn ihr noch Fragen zur Wanderung habt, schreibt es doch in die Kommentare oder per E-mail an missesundmister@gmail.com. Viel Spaß an der Ziemestalbrücke!

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