Wer auf der Suche nach dem alten Schweden ist, kommt an Gamla Linköping nicht vorbei. Das Freilichtmuseum, zwei Kilometer vom jetzigen Zentrum der Stadt Linköping entfernt, entführt Besucher in das schwedische Kleinstadtleben vor mehr als 100 Jahren. Alte Holzhäuser, liebevoll restauriert, geschmückt und teils noch bewohnt, vermitteln einen nostalgischen Charme, dem man sich schwer entziehen kann.
Gamla Linköping – Kulturerbe
In Gamla Linköping stehen mehr als 90 alte, typische schwedische Holzhäuser. Sie mussten Neubauten weichen und wurden aus der Innenstadt hierher versetzt. Alle Häuser sind auch heute noch bewohnt und wirken daher wie ein aus der Zeit gefallenes altertümliches Stadtviertel, ähnlich der Gamla Stan in Stockholm. Das alte Kopfsteinpflaster wurde erhalten, ebenso die Laternen und die vielen roten Zäune, die ja so typisch sind für das Schweden, wie wir es kennen und lieben.
Schlendern durch die Geschichte
Beim Schlendern durch die Gassen kommt man an einigen Museen vorbei. Das Haus der Bildhauerin Carin Nilson ist ein solches Museum. Es wurde 1882 erbaut, und die Einrichtung stammt komplett aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts. Es gibt ein Schulmuseum. Hier wurde die erste reine Mädchenklasse in Linköping unterrichtet. In der Seilerei, einer der ehemals größten Fabriken in Linköping, werden auch heute noch Seile wie vor hundert Jahren hergestellt. Bonbons aus Papiertüten gibt es im historischen Kaufmannsladen zu kaufen. Und die Apotheke sieht innen auch noch aus wie anno dazumal.
Auch der Vallahof gehört zu Gamla Linköping. Er liegt auf der anderen Seite des Vallawaldes und ist vom Gamla Linköping aus bequem zu Fuß zu erreichen. Die Anlage wartet ebenfalls mit historischen Bauten und weiteren Museen auf. Unter anderem gibt es ein Landwirtschafts- und Wagenmuseum sowie einen Streichelzoo und eine Minigolfbahn. Der Vallawald ist ein Naturreservat und wichtiger Bestandteil des Freilichtmuseums. Der Wald dient als Anschauungsbeispiel für die Forstwirtschaft der vergangenen Jahrhunderte in Schweden.
Empfehlenswert sind in den Sommermonaten Juni, Juli und August, eigentlich solange in Schweden Sommerferien sind, die traditionellen Führungen durch die alte Stadt. Mit etwas Glück können Besucher dann auch das eine oder andere Wohnhaus besichtigen. In jedem Fall vermitteln die Stadtführer viel Wissenswertes über die Wohnkultur und Lebensweise der Schweden.