Wenn Zwei eine Reise machen und nicht genau wissen, wo diese Reise hingehen soll, dann sind meistens wir gemeint. Wir lieben es nämlich, einfach in das Auto zu steigen und loszufahren. Gerade haben wir uns aufgemacht in Richtung Westen. Frankreich ist das ersehnte Ziel für den kurzen Trip. Das Elsass und die Vogesen stehen auf unserem Plan. Später soll es am Alpenrand bis nach Passau gehen und über den Bayrischen Wald zurück nach Thüringen. So die Theorie auf der virtuellen Landkarte. Wo es uns tatsächlich hinverschlägt, könnt ihr hier im Tagebuch nachlesen. Wir jedenfalls sind dann erstmal weg.
Wir sind wieder im Harz unterwegs. Für unseren Wanderführer möchten wir heute, am Sonnabend, vier Stationen fotografisch festhalten. Unser Startpunkt ist Thale, von wo aus wir die zwei Kilometer zur Jungfernbrücke im Bodetal laufen. Die Brücke, die sich direkt am Rasthaus Königsruh befindet, bietet vor allem im Herbst ein farbenprächtiges Fotomotiv. Als nächstes steht der Brocken-Coaster in Schierke auf unserer Liste. Diesen wollen wir als kleinen Geheimtipp in den Wanderführer aufnehmen. Unser dritter Punkt ist das Torhaus-Moor. Zum Abschluss halten wir im WeltWald bei Bad Grund. Er ist ein Teil unserer Wanderroute auf der bekannten König-Hübich-Route und darf daher in unserer Buch natürlich nicht fehlen.


Pünktlich zum Sonnenuntergang erreichen wir unseren Schlafplatz. Geplant war eigentlich einen Übernachtung in Duderstadt. Da uns der Wohnmobil-Stellplatz jedoch überhaupt nicht zusagte und auch der Ersatzplatz am Grenzlandmuseum Eichsfeld keine attraktive Alternative darstellte, verzichten wir auf den Stadtbummel durch Duderstadt und fahren stattdessen weiter zur Wallfahrtskirche in Etzelsbach. Der Stellplatz ist ideal. Wir sind ganz allein auf dem Parkplatz, nur einige Pferde auf der angrenzenden Weide leisten uns während der Nacht Gesellschaft.


Tag 2
Roadtrip in den Herbst – Auf in den Westen
Nach einem kleinen Frühstück machen wir uns auf den Weg Richtung Rhein. 350 Kilometer liegen bis zu unserem Ziel, der Burg Eltz im Moseltal, vor uns. Bei Koblenz planen wir, den Fluss zu überqueren. Doch zunächst geben wir die Bischofsstadt Limburg an der Lahn ins Navi ein, da wir die historische Altstadt besichtigen möchten. Leider wird daraus nichts: Limburg ist ein Umweltzonegebiet, und man darf nur mit einer grünen Plakette in das Stadtgebiet einfahren – die haben wir nicht. Zudem ist der einzige Parkplatz, den wir in Betracht gezogen hätten, völlig überfüllt. Etwas frustriert setzen wir unsere Reise an der Lahn entlang südwestwärts bis nach Runkel fort. Die alte Burganlage dort soll sehr sehenswert sein. Doch der Eintritt kostet 10 Euro – nur mit Hartgeld zu entrichten, welches wir natürlich nicht in ausreichender Menge dabeihaben. Also geht uns auch der Besuch der Burganlage durch die Lappen. Wir fotografieren die Burg und die Stadt an der alten Wehrmauer und setzen die restlichen 80 Kilometer in Richtung Mosel fort. Die Burg Eltz verfügt über einen eigenen Wohnmobilstellplatz, wo die Übernachtung sechs Euro kostet – ohne Entsorgung und Versorgung, dafür umgeben von reichlich Natur direkt hinter unserem Camper. Mit unseren Kameras bewaffnet, laufen wir noch ein kleines Stück durch den herbstlichen Nebelwald. Morgen geht es dann zur Burg Eltz.



Tag 3
Von der Mosel ins Mullerthal
Pünktlich nach dem Frühstück um 9:30 Uhr lichtet sich der Hochnebel und die Sonne macht beginnt ihren Auftritt. Wir setzen uns in Richtung Burg Eltz in Marsch. Vom Wohnmobilstellplatz aus erschließt sich ein Rundwanderweg, der zum Schloss führt. Der Trail misst eine Länge von fünf Kilometern und schlängelt sich durch den idyllischen Eltzwald hinunter zum Eltzbach, steigt dann sanft bis zur Burg an und mündet schließlich wieder am Parkplatz. Einige Kilometer legen wir dabei auf dem Moselsteig und dem Jakobsweg zurück. Burg Eltz ist ein so genannter Instagram-Hotspot – und wir sind genauso begeistert wie die zahlreichen anderen Touristen. Es ist Ferienzeit in Deutschland, den Niederlanden, Frankreich und Italien, was die babylonische Sprachvielfalt auf der Burgrücke erklärt. Eintrittskarten sind übrigens für 14 Euro pro Person zu haben. Das Fotografieren in den Innenräumen ist untersagt, denn das Anwesen ist nach wie vor bewohnt.



Weiter geht es nach der Burgbesteigung in Richtung Westen. Wir füllen noch schnell die Kühltruhe und die Getränkebox auf und fahren 126 Kilometer weit bis ins malerische Mullerthal. Dieses liegt kurz hinter der Grenze zu Luxemburg und zählt zu den schönsten und wildesten Tälern des Landes. Hier möchten wir morgen unsere Wanderung starten. Wir finden einen Parkplatz mitten im Tal, nahe Waldwaser, und schlagen dort unser Nachtlager auf. Da die Dämmerung bereits einsetzt, beschränken wir uns auf einen kurzen Weg entlang des Flusses Ernz Noire zum Schiessentümpel, einem äußerst romantischen Wasserfall mit einer ebenso pittoresken Brücke.
Auf dem Parkplatz im Wald sind wir die Einzigen, die hier übernachten. Es herrscht stockfinstere Nacht, es ist vollkommen still und angenehm mild. Gespannt sind wir, was die Nacht bringen mag.

Tag 4
Roadtrip in den Herbst – Wildes Mullerthal und Saarschleife
Um es kurz zu machen: Die Nacht war angenehm ruhig. Dafür begannen pünktlich um 7 Uhr die Bauarbeiten an einem nahgelegenen Flussabschnitt der Ernz. Mit schweren Steinen wird hier gerade die Uferböschung stabilisiert, die vom letzten Hochwasser etwas Schaden genommen hat. Wir starten jedenfalls beizeiten unsere Wandertour durchs wilde Müllerthal. Insgesamt ist unser Trail 12 Kilometer lang. Er führt zuerst Richtung Süden durch das Tal, begibt sich dann auf einer weiten Schleife über den Kamm, um sich anschließend wieder hinab ins Tal zu winden. Man nennt dieses Naturkleinod auch die kleine Luxemburger Schweiz. Sandsteinfelsen ziehen sich entlang des Berghangs durch die Region. Der Müllerthal-Trail führt genau an diesen Felsformationen vorbei. Er windet sich abenteuerlich mal auf und ab, über Stock, Stein und Wurzelwerk, geht durch Felspalten und durch einen grandiosen, herbstlich geschmückten Laubwald. Solltet ihr mal einen Abstecher nach Luxemburg planen, fahrt auch ins Müllerthal. Es lohnt sich. Wir machen dazu natürlich später einen ausführlichen Wanderbericht.








Nachdem wir unsere Wanderschuhe wieder im Auto verstaut haben, düsen wir noch ein paar Kilometer weiter Richtung Süden. Es geht zur berühmten Saarschleife, also ins Saarland. Zum Übernachten steuerten wir den kleinen saarländischen Ort Orscholz an. Am Johannesbad gibt es einen Wohnmobilstellplatz. Wir springen auch gleich in das Thermalbad zum Duschen und Relaxen. Morgen früh wollen wir den Ausblick auf die Saar genießen.
Tag 5
Nebel, Nebel und nochmals Nebel
Den heutigen Tag fassen wir kurz zusammen: Man hat fast nichts gesehen von der Landschaft. Eigentlich wollten wir einen Blick vom Baumwipfelpfad auf die berühmte Saarschleife werfen. Die Sicht auf den Fluss war klar, die in die Ferne miserabel – des Fotografen Alptraum: ein weißgrauer Horizont. Hätten wir dieses Foto doch bloß gestern Abend gemacht! Der Sonnenuntergang war grandios. Wir lagen aber zu diesem Zeitpunkt im Whirlpool. Pech gehabt, man kann nicht alles haben.

Nach der Saarschleife geht es anschließend 200 Kilometer in Richtung Vogesen. Dichter Nebel begleitet uns auf diesem Weg. Wir haben keine Ahnung, wie die Landschaft während der Fahrt aussieht. Man kann nichts sehen. Wahrscheinlich hatte der Wettergott ein Einsehen mit uns, denn kurz vor dem Ziel scheint dann doch noch die Sonne und wir reiten frohgemut auf dem Wohnmobilstellplatz in Plainfaing ein. Das liegt am Fuße der Vogesen, knapp 40 Kilometer von Colmar entfernt. 8 Euro kostet die Übernachtung, inklusive Strom, Abwasser, Wasser und Müllentsorgung. Direkt vor dem Stellplatz stehen außerdem noch ein paar Waschmaschinen. Das lohnt sich aber bisher für uns nicht. Feierabend. Morgen sehen wir weiter.

Tag 6
Der heutige Tag beginnt mit Sonnenschein und einem ausgedehnten Frühstück vor dem Van. Unser erstes Tagesziel am späten Vormittag ist das Örtchen Riquewihr, das in den Weinbergen nahe der Stadt Colmar liegt. Es soll zu einem der schönsten Dörfer Frankreichs zählen, das wollen wir uns natürlich anschauen. Noch während wir das Geschirr abwaschen, wird der Nebel im Tal immer dichter. Als wir losfahren, ist von der Sonne nicht mehr viel zu sehen und das sollte sich bis zum Abend auch nicht ändern.
Riquewihr sieht in der Tat ein wenig aus, als sei es direkt aus dem Mittelalter entsprungen. Wunderschöne alte Fachwerkhäuser mit zwar schiefen, aber dafür farbenfrohen Wänden ziehen sich durch den Ortskern bis hinauf in die Weinberge. Es gibt allerhand Krimskrams zu kaufen, aber auch jede Menge einheimischer Handwerkskunst – und wie zu erwarten – viel Wein und natürlich den berühmten Käse. Ähnlich wie in Colmar oder anderen historischen Orten, wimmelt es hier nur so von Besuchern.


Nach einer ausgiebigen Besichtigung und einem traditionellen Mittagessen, bei dem es Flammkuchen gab, haben wir für das Abendessen noch einen Supermarkt geplündert und sind dann aufgebrochen zum Grand Ballon, dem mit 1.424 Metern höchsten Gipfel der Vogesen. Charakteristisch für den Berg ist die silberne Kugel auf dem Gipfel. Schließlich lichtete sich auch der Nebel und wir wurden mit einem grandiosen Sonnenuntergang belohnt, der uns einen Blick über das Nebelmeer im Tal bis weit in die Schweizer Alpen bot. Die zahlreichen Serpentinen haben wir am Schluss schon gar nicht mehr mitgezählt – doch unser Auto hat den Anstieg auch mit seinen 57 PS meisterhaft bewältigt. Übernachtet haben wir auf dem Bergpass unter einem wunderschönen Sternenhimmel.


Tag 7
Roadtrip in den Herbst – Über den Wolken
Normalerweise fotografieren wir ja lieber Sonnenuntergänge, doch dieses Mal ist alles anders. Pünktlich um 7 Uhr klingelt der Wecker, und wir schnappen uns die Kameras, um vom Bergpass aus den Sonnenaufgang zu erleben. Die Sicht ist wieder klar. Zu sehen sind die Berge des Schwarzwaldes und die Alpen. Ansonsten wabert dichter Nebel durch die Täler und über die Rheinebene. Überall klappern die Autotüren – das Schauspiel möchte sich keiner entgehen lassen. Dann beginnt die Sonne ihr Tagewerk. Wir bleiben wach und marschieren vor dem Frühstück noch auf den Gipfel.




Danach geht es den Berg wieder hinunter ins Tal bis nach Belfort. Eigentlich wollten wir ein wenig durch den Ort schlendern und in die Geschäfte schauen, doch alles ist geschlossen. Wenige Leute sind auf der Straße, und die draußen sind, sitzen meistens entspannt in der Sonne. Also fahren wir weiter nach Mulhouse. Während der Autofahrt dämmert es uns: Die Franzosen haben heute Feiertag, genau wie die Deutschen in den meisten Bundesländern – es ist Allerheiligen. Fast alle Geschäfte sind zu. Doch wir finden noch einen geöffneten Supermarkt. Glück gehabt, denn unsere Kühltruhe war nämlich leer. Anschließend nehmen wir Kurs auf den Schwarzwald und fahren über die Grenze in Richtung Titisee. Der Plan: in der Therme baden, duschen und auf dem Stellplatz vor dem Bad übernachten. Aber wir haben nicht mit den unzähligen Campern gerechnet, die das lange Wochenende für eine letzte Ausfahrt genutzt haben. Alle Plätze wären dicht bis obenhin. So geht die Fahrt weiter bis nach Bad Dürrheim. Auch dort gibt es eine Therme und einen großen Wohnmobilstellplatz. Kurz gefasst: Wir kommen gegen 18 Uhr an und ergattern tatsächlich den letzten freien Platz am äußersten Rand des Stellplatzes, im Matsch, irgendwo am Waldrand, zehn Fußminuten von der Therme entfernt. Damit hatten wir nicht gerechnet. Immerhin bietet der Wohnmobilstellplatz insgesamt fast 500 Plätze an und alles war belegt. Dafür war die Therme bereits warm und nach einer frischen Dusche sieht die Welt auch wieder ganz anders aus.
Tag 8
Wir frühstücken und fahren zeitig los in Richtung Allgäu. Unser Plan: Nicht zu lange fahren, frühzeitig einen Platz suchen und die Natur genießen. Leider ging der Plan nicht ganz auf. In Friedrichshafen am Bodensee lockt uns ein Plakat am Straßenrand zur Messe. Die große Modellbaumesse „Faszination Modellbau“ hat übers Wochenende geöffnet, und dem können wir einfach nicht widerstehen. Also steuern wir den ersten Messeparkplatz an. Das Ticket ist nicht gerade ein Schnäppchen – 20 Euro pro Person kostet der Eintritt, aber es lohnt sich.
Spät am Nachmittag, es wird schon dunkel, erreichen wir unseren Traumstellplatz für die Nacht, gelegen in den Allgäuer Alpen bei Scheidegg. Mit unglaublichem Glück ergattern wir die letzte freie Parklücke, gerade als jemand diese verlässt. Für 17,50 Euro bekommen wir einen Stellplatz für die Nacht, inklusive Toilette und Strom. Zum Abendessen gibt es eine leckere französische Käseplatte mit ebenso köstlichem französischen Baguette und Ziegenkäsetalern. Morgen treffen wir unseren Freund Uli Schwertfeger und seinen Hund Nadu an der Bregenzer Ache – darauf freuen wir uns schon sehr.














Tag 9
Roadtrip in den Herbst – Allgäublues
Kalt war es in der Nacht, frostig. Der Nebel liegt am Morgen wie ein Schleier über Scheidegg. Wir sind beizeiten wach und flitzen erst einmal gemeinsam in Richtung Bad. Das liegt zwei Gehminuten entfernt im Keller vom Kurhaus und bietet alles, was das Camperherz benötigt: warmes Wasser, zwei Duschen und eine Toilette. Das Wichtigste: Es ist schön mollig warm. Anschließend gibt’s heißen Kaffee und Brötchen, allerdings aus Temperaturgründen im Van. Wir haben noch etwas Zeit bis zum Treffen mit Freund Uli Schwertfeger und wandern auf den Skywalk Allgäu. Das ist ein Baumwipfelpfad oberhalb der Stadt Scheidegg. Auf dem Weg dahin kommt auch langsam die Sonne raus, und gelegentlich schimmern die Umrisse der nahen Allgäuer Alpen durch den trüben Vorhang. Der Skywalk ist eine coole Sache. 25 Meter über den Baumwipfeln führt ein Weg entlang, es gibt verschiedene Lernstationen und der Blick ins Tal ist atemberaubend. Nur die Berge wollen sich heute nicht so richtig zeigen.
Pünktlich um 13:30 Uhr rollen wir ins Tal der Bregenzer Ache im Bregenzerwald. Dort kann man auf einer idyllischen Waldbahntrasse wunderschön am Fluss entlangwandern. Das ist der Kraftort unseres Freundes Uli Schwertfeger, der um die Ecke im Allgäu wohnt. Einmal im Jahr, so ist zumindest der Plan, versuchen wir uns zu treffen. Heute klappt es bei herrlichem Sonnenschein in einer traumhaften Umgebung. Uli hat sogar Kuchen für den Nachmittagskaffee mitgebracht. Wir fühlen uns wie zu Hause.
Den Tag lassen wir mit einem gemeinsamen Abendessen im Hotel Rössle in Scheidegg ausklingen. Es gibt Käsespätzle, Schweinebraten und Rouladen.





Tag 10
Die Sonne macht da weiter, wo sie am Abend aufgehört hat. Bereits zum Kaffee sitzen wir, trotz kühler Temperaturen, vor dem Auto. Die Nachbarn schauen sehr skeptisch aus ihrem Weißwaren-Fenster. Wir wollen heute nach Oberstdorf. Leider fahren keine Bergbahnen mehr; die Saison ist vorbei. Überall stehen jetzt Revisionen an. Wir müssen also zu Fuß ins Gebirge. Zunächst checken wir auf dem Wohnmobilstellplatz in Oberstdorf ein. Dieser liegt zentral in der Nähe der Innenstadt und der Nebelhornbahn. 26 Euro kostet hier eine Nacht für zwei Personen, inklusive Dusche, WC und Strom. Ein Bäcker und ein Lebensmitteldiscounter sind um die Ecke. Für den Nachmittag haben wir uns eine kleine Runde ausgedacht. Es geht in Richtung Nebelhorn hinauf auf den Berg zum Café Breitenberg. Etwas oberhalb der Kneipe hat man einen wunderschönen Blick über die Stadt, das Fellhorn und die Berge des Kleinwalsertals. Auf dem Rückweg statten wir dem Faltenbachtobel einen Besuch ab. Die Wasserfälle rauschen über eine Länge von mehreren hundert Metern in verschiedenen Kaskaden ins Tal hinab. Der Herbstwald dazu bildet eine wunderschöne Kulisse. Vor dem Abendessen gibt es noch einen kleinen Stadtbummel durch das Alpendorf. Viel ist zu dieser Jahreszeit nicht mehr los.




Tag 11
Heute geht es zum vorletzten Programmpunkt unserer Herbstreise mit dem Van. Der Eibsee bei Garmisch-Partenkirchen wartet auf uns. Die Wetterbedingungen sind gut: blauer Himmel und Sonnenschein, die letzten bunten Bäume und absolute Windstille versprechen eine schöne Wanderung. Am Alpenrand geht es über Sonthofen und Reutte in Tirol ins Zugspitzmassiv. Wir parken direkt an der Zugspitzbahn, ein paar Steinwürfe entfernt vom Eibseeufer. Allerdings bekommt man in dieser wunderschönen Bergwelt nichts umsonst – 18 Euro kostet der Parkplatz für vier Stunden. Das ist heftig. Wie gut, dass die Umgebung den Preisschock wieder wettmacht. Der Eibsee ist wirklich ein Juwel. Keine Welle bricht sich am Ufer, die Berge spiegeln sich im grün-blauen Wasser. Der Rundweg ist etwa 8 Kilometer lang. Rund drei Stunden braucht man für die Strecke, Fotopausen miteingerechnet.
Den Rest des Tages verbringen wir im Auto. Wir umfahren München bereits im dichten Nebel und nehmen Kurs auf die Therme von Bad Abbach, das bei Regensburg liegt. Hier wollen wir noch einmal duschen. Zum Bad gehört auch ein Stellplatz. 16 Euro kostet dieser für die Nacht inklusive Strom. Die Toiletten in der Therme stehen während der Öffnungszeiten zur Verfügung. Das heiße Wasser tut gut. Der dichte Nebel draußen macht die Seele etwas trübe.







Tag 12
Heute wird Strecke gemacht. Nicole möchte noch nach Seiffen im Erzgebirge. Das Weihnachtsdorf in Sachsen steht tatsächlich auf unserer Wunschliste, also rollen wir die knapp 270 Kilometer durch den vernebelten Bayerischen Wald, durch Westböhmen hindurch, an Karlsbad vorbei, über den Grenzübergang bei Deutschneudorf nach Seiffen. Wir machen Station im Ferienpark Seiffen. Mit uns stehen noch zwei weitere Camper auf dem einsamen Gelände. 16 Euro kostet die Übernachtung, Strom schlägt extra zu Buche. Zum Abendessen geht es zu Fuß ins 2,6 Kilometer entfernte Weihnachtsdorf.






Tag 13 – letzter Tag
Seiffen im Erzgebirge – ein Name, der bei vielen mit traditioneller Handwerkskunst, vor allem mit Holzspielzeug und wunderschöner Weihnachtsdekoration verbunden ist. In diesem malerischen Dorf, das oft als das »Spielzeugdorf« Deutschlands bezeichnet wird, schlägt das Herz der erzgebirgischen Volkskunst. Wir parken unseren Van auf dem Großparkplatz im Ort (kostet 10 Euro) und machen eine kleine Reise durch das Spielzeugmuseum. Dort kann man sich über die Geschichte und Tradition des Erzgebirgischen Spielzeughandwerks informieren. In Schauwerkstätten kann man dem Holzkünstler direkt über die Schultern schauen. Natürlich darf danach auch der Gang durch die zahlreichen Geschäfte nicht fehlen. Unzählige Schwippbögen, Räuchermenschen und traditionell gefertigte Figuren warten auf zahlungskräftige Käufer. Die sind in der Regel auch reichlich vorhanden. Das Erzgebirgsdorf steht in jedem Reiseführer. Besonders magisch wird ein Besuch in Seiffen zur Vorweihnachtszeit, wenn Schnee liegt. Die Große Bergparade in Seiffen, immer am Sonnabend vor dem 3. Advent, ist ein richtiges Spektakel und zieht jedes Jahr tausende Besucher an. Die traditionell gekleideten Bergmänner, begleitet von Musikkapellen, ziehen durch die weihnachtlich geschmückten Straßen und präsentieren Uniformen und Werkzeuge. Die aufwendig gestalteten Figuren und Szenen entlang des Weges erzählen die Geschichte des Bergbaus und der Spielzeugherstellung in Seiffen.



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