Seit mehr als sieben Jahren leben wir unseren persönlichen Traum von Freiheit und Reisen. Schlafen da, wo man sich wohlfühlt. Jeden Morgen woanders aufwachen. Die Flügeltüren des Autos weit aufmachen und den Geräuschen der Natur lauschen. Am Lagerfeuer sitzen, über sich die Milchstraße und der endlose Sternenhimmel. Ein unglaubliches Gefühl.
Zuerst sind wir mit unserem Bulli „Schrotti“ durch die Weltgeschichte gedüst. Seit April 2019 dient uns ein 30-Jahre alter Ford Transit als temporäres mobiles Wohlfühlheim. Natürlich hat auch das neue Gefährt einen Namen: „Ellie“. Den Namen haben wir aus dem Film „Ice Age“ geklaut. Nicht ohne Hintergedanken. Wenn sich 59 geballte Pferdestärken in Bewegung setzen, kommen wir uns vor wie bei einem Mammut. Es dauert, bis sich Geschwindigkeit einstellt. Wenn Ellie aber dann in Bewegung ist, hält sie nichts mehr auf. Wie bei einem Mammut eben. Von unserer Basis in Berlin aus sind wir in diesem Jahr rund 16000 Kilometer durch Europa gedüst. Polen, Schottland, England, Belgien und Skandinavien standen auf dem Routenplan. Natürlich auch die wunderschöne Heimat im Harz, das Elbsandsteingebirge, die Lahn oder Mecklenburg-Vorpommern. Da sind jede Menge Erinnerungsfotos zusammen gekommen. Ein paar wollen wir hier zeigen. Wenn ihr wollt, sogar mit Musik. Viel Spass beim Stöbern. Nicole&Jörg
April: Ja, Brandenburg kann schön sein. Diesen Sonnenuntergang haben wir im unweit vom Flughafen Schönefeld genossen. Und das zwei Stunden, nachdem wir unseren Van beim Händler vom Hof geholt hatten. Wie es uns ging an diesem Nachmittag? Aufgeregt, voller sprudelnder Ideen. Am liebsten hätten wir gleich im Auto übernachtet.
April: Die Zeitpläne für den Innenausbau waren ehrgeizig und unser Kastenwagen zum Glück völlig leergeräumt. Wir haben eine große Bestellung bei einem Versandhaus gemacht, haben Bretter, Schrauben, Dämmmaterial, Möbel, Matratzen und anderes Zubehör auf die Ladefläche geschmissen und sind im Frühjahr aufs Land zum Bauen gedüst. Nach drei Tagen waren der Innenraum mit Armaflex gedämmt und isoliert, die Holzverkleidung angeschraubt, das Bett aufgebaut. Die Küche stand und war einsatzbereit. Auf komplizierte Bordelektronik haben wir bewusst verzichtet. Landstrom gibt es über einen schon vorhandenen Anschluss. Wenn wir unterwegs sind, läuft das gesamte Licht über kleine Akkus. Die kann man während der Fahrt hervorragend aufladen. Strom für Laptop, Handy und Kamera kommt aus einem Hochleistungsakku, der uns eine gute Woche mit Energie versorgen kann. Das Trinkwasser lagern wir in 10-Liter Kanistern. Man lernt dadurch auch den sparsamen Umgang mit dem nassen Gut. Zum Duschen haben wir eine portable Solardusche eingepackt. Und wenn das Wetter nicht mitspielt, im Winter draußen duschen ist absolut nicht unser Ding, geht es auf den Campingplatz. Fazit: Wir bewundern die Menschen, die monatelang ein solches Bauprojekt planen und viele weitere Monate daran basteln und werkeln. Vielen davon folgen wir in den sozialen Netzwerken. Unser Ding war das nicht. Wir wollten möglichst schnell losfahren. Das haben wir getan. Natürlich ist längst nicht alles Gold was glänzt. Im Laufe des vergangenen halben Jahres kamen neue Ideen dazu, Verbesserungen stehen für 2020 auf dem Plan. Aber: wir sind unterwegs gewesen. Und es war Klasse.
In der Buckower Schweiz in Brandenburg kann man schön stehen. Von Berlin aus sind es etwa 45 Minuten Autofahrt und man ist mitten in der Natur.
Unser Lieblingsessen auf Reisen (zumindest eins davon) ist der Doppeldecker. Hausgemachtes Brot wird gebraten. Als Belag zwischen den Brotscheiben kommen Wurst und Käse zum Einsatz. Mit Käse wird das Ganze im Omnia-Ofen überbacken. Obendrauf gibt es noch ein Spiegelei. Guten Hunger!
Die Rapsfelder in der Uckermark sind ein super Fotomotiv.
Auf einem Campingplatz an der Lahn in Hessen.
Natürlich lebt das Vanlife von Klischees. Eines davon ist der Blick durch die geöffnete Hecktür eines Campers auf die Landschaft. Mit Blondine auf dem Bild. Wir können uns diesen Bildern überhaupt nicht entziehen. Das hier entstand auf unseren Schlafplatz nach einer Regenfahrt durch die schottischen Highlands am Aussichtspunkt Loch Tulla.
Typisches schottisches Wetter am Glengarry Viewpoint hinter der kleinen Stadt Invergarry in den Highlands.
Camperfrühstück an einem Strand am See Vettern, unweit von Jönköping in Schweden. Das Land gehört zu unseren absoluten Lieblingsreisezielen in Europa. Die Menschen sind nett und unkompliziert. Da die Schweden leidenschaftliche Camper sind, gibt es viele Möglichkeiten zum Freistehen. Hält man sich an die Regeln, achtet Verbote, Eigentumsrechte, die Natur und hinterlässt keinen Müll, hat man als Wildcamper kaum Probleme.
Die Stellplätze zwischen den Städten Särna und Idre in der schwedischen Provinz Dalarna sind immer ein schöner Anlaufpunkt für uns. 60 Kronen kostet die Übernachtung. Es gibt eine Trockentoilette und frisches Brennholz für das Lagerfeuer.
Schlafen auf dem Dach der Provinz Härjedalen. Die Flatruet ist ein magischer Ort. In den Sommermonaten stehen die Wohnmobile und Wohnwagen hier oben auf dem Pass dicht an dicht. Als wir im September die Passstraße entlangfuhren, waren wir fast die einzigen Camper. Es war kalt, die Temperaturen haben in dieser Nacht an der Nullgrenze gekratzt. Dafür haben wir uns einen absoluten Traum erfüllt. Der Nordlichtalarm hatte an diesem Tag einen KP-Wert von 4 für Mittelschweden herausgegeben. Und tatsächlich begann kurz vor 22 Uhr die ersten Nordlichter über dem Fell zu tanzen. Was für ein Erlebnis.
Für viele Nordlandreisende ist die kleine Hafenstadt Gedser in Dänemark entweder Anfang oder Schlusspunkt ihrer Tour durch Skandinavien. Wer anreist, möchte schnell weiter in Richtung Kopenhagen. Wer sich auf der Heimreise befindet, möchte eigentlich nur ganz schnell nach Hause. Dabei hat Gedser durchaus etwas zu bieten. Drei Luftkilometer weiter südlich an der Küste liegt Gedser- Odde, der südlichste Punkt Dänemarks. Es gibt eine Vogelstation, ein Informationszentrum, der Strand ist wunderschön und gut geeignet zum Spazierengehen oder zum Angeln. Und man kann den Sonnenuntergang sowie die Schiffe auf der Ostsee beobachten.
Camperidylle auf einem Campingplatz am Nationalpark Müritz in Mecklenburg-Vorpommern
Stellplatz in Stolpen/Sachsen. Wir lieben die Sächsische Schweiz.
Seit zwei Jahren wandern wir in unregelmäßigen Abständen durch den Harz und sammeln Wanderstempel für den Titel zum Wanderkaiser und Wanderkaiserin. Einer unserer Lieblingsübernachtungsplätze ist der Wohnmobilstellplatz im schönen Bodetal.
Seit mehr als sieben Jahren leben wir unseren persönlichen Traum von Freiheit und Reisen. Schlafen da, wo man sich wohlfühlt. Jeden Morgen woanders aufwachen. Die Flügeltüren des Autos weit aufmachen und den Geräuschen der Natur lauschen. Am Lagerfeuer sitzen, über sich die Milchstraße und der endlose Sternenhimmel. Ein unglaubliches Gefühl.
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Cool. Spannend geschrieben und witzig,schöne Fotos. Komisch. Habe gerade Fernweh