Follow Me

  • Home
  • /
  • Harz
  • /
  • Wandern im Harz – Schloss Mansfeld, ein Viadukt und die Nonne im Stein

Wandern im Harz – Schloss Mansfeld, ein Viadukt und die Nonne im Stein

Majestätisch thront es auf dem Berg und ist bereits von weitem sichtbar: Schloss Mansfeld, das Wahrzeichen der Stadt Mansfeld im Südharz. Wir wandern im Harz. Die Region ist geschichtsträchtig – nicht nur wegen der Grafen, die hier lebten. In Mansfeld wurde Weltgeschichte geschrieben: Der Reformator Martin Luther verbrachte im Haus seiner Eltern viele Jahre seiner Kindheit. Der Landkreis ist geschichtlich eng mit Thomas Müntzer und den Bauernkriegen verbunden. Ein gigantischer Viadukt aus Eisen überspannt den Ort und zeugt von der wirtschaftlichen Bedeutung der Region. Und: Man kann hier hervorragend wandern – zum Beispiel rund um den Lindberg.

Wandern im Harz - Blick auf Schloss Mansfeld
Blick auf den Eingang von Schloss Mansfeld.

Wandern im Harz – Wegbeschreibung

Unsere Wanderung beginnt auf dem Parkplatz vor dem imposanten Schloss Mansfeld, einem geschichtsträchtigen Bauwerk, das bereits von Weitem über der Landschaft thront. Von hier aus gehen wir zunächst in südwestlicher Richtung los, die Burg immer im Rücken. Nach kurzer Zeit biegen wir rechts auf einen schmalen, idyllisch gelegenen Pfad ab, der sich sanft durch die Natur schlängelt.

Schon wenige Meter weiter führt uns der Weg erneut nach rechts. Die erste Abzweigung nach links ignorieren wir, stattdessen nehmen wir die zweite Möglichkeit nach links und folgen dem Wanderweg, der sich malerisch am Rande des Schlosses entlangzieht. Hier können wir noch Überreste der alten Schlossmauer entdecken. Der Weg ist von dichten Bäumen gesäumt, und besonders auffällig ist der dichte Efeubewuchs, der dem Wald einen beinahe märchenhaften Charakter verleiht.

Wandern im Harz
Reste der alten Vorburg

Wir bleiben auf dem gut erkennbaren Hauptweg und erreichen nach kurzer Zeit den alten Gipsbruch – eine interessante geologische Stelle, an der früher Gips abgebaut wurde. Wer mag, kann hier einen kurzen Blick in die Vergangenheit der Region werfen, bevor wir weiter unserem Weg folgen.Hinter dem Gipsbruch führt uns der Pfad weiter durch den Wald, bis wir an eine Kreuzung gelangen, an der die alte Poststraße verläuft. Hier biegen wir links ab. An der nächsten Weggabelung halten wir uns rechts und nehmen gleich darauf die nächste Möglichkeit nach links.

An der nächsten Kreuzung gelangen wir auf einen Abschnitt, der sich entlang einer wenig befahrenen Landstraße zieht. Hier halten wir uns rechts und bleiben auf diesem Weg, bis wir schließlich auf ein Schienenstück treffen. Der Wanderweg führt nun nach links, wo wir ein kurzes Stück entlang der Bahnlinie spazieren – immer begleitet vom offenen Blick auf die weite Landschaft.

Nach wenigen Metern zweigt ein Feldweg nach links ab, dem wir folgen. An der nächsten Gabelung halten wir uns rechts und wandern weiter in Richtung Bahnlinie. Noch bevor wir diese erreichen, biegen wir links ab und kommen zum sogenannten Viaduktblick – ein herrlicher Aussichtspunkt, von dem aus man einen tollen Blick auf das Viadukt und die umliegende Landschaft hat. Ein idealer Platz für eine kurze Rast oder ein schönes Foto. Am Pavillon hängt auch der Fahrplan der Wipperbahn. Als Eisenbahnfans sind wir für diesen Service sehr dankbar, stehen doch da die Uhrzeiten drauf, wann die Regionalbahn dieses herrliche Eisenbahnviadukt überquert.

Das Haselbachviadukt ist übrigens mehr als nur eine alte Eisenbahnbrücke. Es ist ein Denkmal der Industriekultur, ein Wahrzeichen von Mansfeld und ein Ort, der die industrielle Vergangenheit der Region lebendig macht. Ein Besuch lohnt sich allemal, um die beeindruckende Architektur zu bewundern und in die Geschichte dieser faszinierenden Landschaft einzutauchen.

Wandern im Harz - Blick auf das Viadukt
Das Hasselbachviadukt mit der Wipperliese

Der Weg führt uns weiter geradeaus durch Felder und Wälder, bis wir schließlich wieder auf die Landstraße treffen. Diese überqueren wir und nehmen gegenüber den kleinen Pfad, der uns zurück in Richtung Schloss Mansfeld führt. Nach dieser abwechslungsreichen Wanderung erreichen wir schließlich wieder unseren Ausgangspunkt .


Wandern im Harz - Mansfeld und Das LutherHaus
Elternhaus von Martin Luther in Mansfeld

Seit 1996 darf sich die Stadt Mansfeld offiziell „Lutherstadt“ nennen. Die Eltern Martin Luthers, Hans und Margarete Luther, ließ sich bereits im Jahr 1484 als Hüttenmeister in Mansfeld nieder. Martin Luther selbst verbrachte hier seine Kindheitsjahre und besuchte zwischen 1488 und 1496 die örtliche Schule – ihr Standort ist durch historische Dokumente belegt. Das ursprüngliche Schulgebäude, bekannt als „Luthers Schule“, wurde aufgrund starker baulicher Schäden abgerissen, jedoch im Jahr 2000 originalgetreu wieder aufgebaut. Ein Museum im ehemaligen Elternhaus Martin Luthers erinnert heute an sein Leben und Wirken. Auch die St.-Georgs-Kirche, die bereits 1497 bestand, ist eng mit Luthers Kindheit verbunden – hier diente er einst als Ministrant.

Wandern im Harz - Blick auf Mansfeld
Blick auf die Stadtkirche St. Georg

Wandern im Harz – Die Sage von der Nonne im Schloss

Auf dem Turm von Schloss Mansfeld soll ein Frauenkopf zu sehen sein. Die Betonung liegt auf soll – wir haben ihn nämlich nicht gesichtet. Es heißt, es sei das Gesicht einer Nonne, das dort zu erkennen ist. So erzählen es zumindest die alten Geschichten. Dieser Nonne wurde vor langer Zeit ein Geheimnis anvertraut – nämlich, wo der Schatz der Grafen von Schloss Mansfeld vergraben sein soll. Reichtümer sollen es gewesen sein, heißt es. Viele Reichtümer.

Doch die Nonne starb, bevor sie jemandem das Versteck verraten konnte. Dumm gelaufen, möchte man meinen. Doch wie es in der Geisterwelt nun mal so ist, finden die Verstorbenen oft einen Weg, den Lebenden etwas mitzuteilen. Immer wenn der Vollmond am Silvesterabend über dem Schloss leuchtet, soll sich das steinerne Antlitz der Nonne bewegen. Für einen kurzen Augenblick sollen sich ihre Augen auf jene Stelle im Schlossgarten richten, wo die Reichtümer der Grafen vergraben sein sollen.

Bisher ist es noch keiner Menschenseele gelungen, diesen Moment abzupassen. Denn der Vollmond zeigt sich nur selten in der Silvesternacht. Wir haben bei den Kollegen von vollmond.info nachgeschaut: Der letzte Vollmond in der Neujahrsnacht war 2009 – und davor 1990. Es könnte also in ein paar Jahren wieder so weit sein. Und angeblich soll es sich lohnen: Der Sage nach wartet in dem Versteck eine goldene Gans – und mit ihr zwölf goldene Eier – auf ihren Entdecker.

Wandern im Harz - Blick auf Schloss Mansfeld
Schloss Mansfeld – Fotos: Krauthöfer

Facebooktwitteryoutubetumblr
redditpinteresttumblr

Schreibe einen Kommentar