Der Name verwundert: Die 6.000 Hektar große Heide, die vollständig unter Naturschutz steht, ist keine typische Heidelandschaft mit Sträuchern und Heidekraut, wie man sie aus anderen Teilen Deutschlands kennt. Stattdessen wartet dort ein klassischer Wald auf die Besucher – wie man ihn kennt, nur mit viel sandigem Boden unter den Wurzeln. Im Norden von Dresden erstreckt sich die Heide bis an die Äußere Neustadt, die Albertstadt, den Weißen Hirsch und die Vorstadtsiedlung Bühlau. Für viele Einheimische gehört sie zum Alltag: ob für die Hunderunde, die Lufstrecke oder eine kleine Mountainbike-Tour nach der Arbeit.
Für uns Wanderer ist das Waldgebiet ein wahres Eldorado. Wer auf den endlosen Waldwegen, Pfaden und Schotterpisten unterwegs ist – einige davon gehen bis ins 12. Jahrhundert zurück –, wird schnell von der Ruhe und Einsamkeit eingeholt. Sogar ein Abschnitt des Jakobsweges führt durch diesen faszinierenden Wald.
Wanderinfos
- Start: Wanderparkplatz Nesselgrundweg
- Ziel: Straßenbahnendhaltestelle Bühlau
- Rückfahrt: Straßenbahnlinie 11 bis Albertplatz, weiter mit Straßenbahnlinie 7, Haltestelle Zur Neuen Brücke
- Länge 10.9 Kilometer
- Dauer knapp 4 Stunden
- Höhenmeter: 100 m hoch, 40 m runter
- Wegebeschaffenheit: Asphalt, Forstweg, Waldweg
- Schwierigkeit: Mittelschwer

Kurze Wegbeschreibung
Wir starten unsere Wandertour am Wanderparkplatz Nesselgrundweg. Dieser liegt in unmittelbarer Nähe zur Königsbrücker Landstraße und ist zentral erreichbar. Es geht bergab, unter der Eisenbahnbrücke hindurch, bis zur nächsten großen Weggabelung. Dort biegen wir nach links in die Prießnitztalstraße ein und folgen dem Schotterweg ein paar Meter Richtung Nordosten. Vor einer Brücke weist ein Schild zum Prießnitzer Wasserfall. Unser Wanderweg wird jetzt von dem gleichnamigen Fluss begleitet und schlängelt sich wild an dessen Ufer entlang, etwa einen Kilometer, bevor es wieder auf die breite Forststraße Richtung Heidemühle geht.

Wir passieren die historische Kannenhenkelbrücke aus dem 17. Jahrhundert und wandern bei Kilometer 4 über die Schwedenbrücke auf die andere Flussseite. Die sehr gut erhaltene Brücke aus dem Dreißigjährigen Krieg sieht noch richtig schmuck aus. Ein paar Wandermeter weiter den Pfad entlang biegen wir links auf den Kuhschwanz ein, laufen über die gleichnamige Brücke und nehmen rechts wieder Kurs auf die Heidemühle. Nach sechs Kilometern ist das alte Gemäuer erreicht.


Wir überqueren die Radeberger Landstraße. Wer ein Päuschen machen möchte, kann dies im Biergarten des Mühlenensembles tun. Frisch gestärkt geht es auf dem Prießnitztalweg in Richtung Stausee.
Bei Kilometer 7 erreichen wir eine große Kreuzung und biegen in die Alte 8 ab. Nach einigen Metern geht es links weg. Rechts biegt der Bischofsweg in Richtung Dresden und Freital ab. Dieser Teil gehört zum Streckennetz der sächsischen Jakobsgesellschaft. Die gelbe Muschel auf blauem Grund zeigt ab jetzt Pilgern den Weg nach Santiago de Compostella.
Wir bleiben noch ein paar Meter auf der Alten 8 und biegen an der nächsten Weggabelung links auf die Verkehrte Gabel ab. Diese bringt uns nun zum Stausee.

Am Ende des kleinen Weihers folgen wir einem unscheinbaren Weg durch den hohen Nadelbaumwald und stoßen auf die Forststraße mit dem schönen Namen Verkehrter Anker. Diese führt uns bis zur Kreuzung Alte 2, in die wir nach links einbiegen und Bühlau erreichen. Über den Heidemühlweg sind es nur noch wenige Meter bis zum Ziel: der Straßenbahnendhaltestelle der Linie 11.






