Im schwedischen Bundesland Dalarna werden heimische Traditionen so intensiv gepflegt wie sonst nirgendwo in dem skandinavischen Land. Vieles von dem, was typisch für Schweden ist und uns mittlerweile nach vielen Reisejahren und Reisetouren ans Herz gewachsen ist, kommt ursprünglich aus Dalarna. Es sind unter anderem die bunten Trachten, der Mittsommerkult, die rot gestrichenen Häuser und natürlich das Dalarnapferd, das längst zum Symbol für ganz Schweden und für viele Besucher Mitbringsel Nummer eins geworden ist. Im Dalarnas Museum von Falun gibt es all das zum Bewundern an einem Ort.
Falun – die historische Stadt der Kupfergrube
Falun ist eine kleine, charmante Stadt inmitten der Provinz Dalarna. Knapp 37000 Menschen leben hier. Einen Namen machte sich der Bergbauort durch die Kupfergrube, die mehr als 1000 Jahre lang die Geschichte der Stadt und des ganzen Landstriches prägte. Seit 1992 wird kein Kupfer, Silber oder Gold mehr gefördert. Der Bergbau ist Geschichte, die Grube ein Museum und längst Teil des Weltkulturerbes Falun-Koppparbergslagen. Von hier führt ein Fernwanderweg über 400 Kilometer ins norwegische Røros.
Die Falungrube hat aber längst nicht ihre Bedeutung verloren. Und das liegt an dem einzigartigen Nebenprodukt, das beim Erzabbau geförert wurde und auch heute noch in rauen Mengen produziert wird: das berühmte Falunröd. Mit der Farbe streichen die Schweden ihre Häuser an. Genau: Es sind dann diese verträumten roten Holzhütten, die überall im ganzen Land die Touristen verzücken und nicht wenige Menschen gleich zum Auswandern bewegen.
Dalarnas Museum in Falun
Das Museum liegt im Zentrum von Falun, direkt am Fluss Faluån, der sich durch die Stadt schlängelt, unweit des zentralen Platzes Stora Torget, der Kristine Kyrka und des Eisenbahnmuseums Gävle Dala Jernväg. Mit über 60 000 Objekten besitzt das Museum eine der größten Sammlungen traditioneller Gegenstände aus der Region.
Unser Tipp: In der Ausstellung „Dalahäster“ kannst du eine außergewöhnliche Sammlung von Dalapferden bestaunen. Seinen Durchbruch hatte das berühmte Schwedensymbol übrigens bei der Weltausstellung 1939 in New York, als ein überlebensgroßes Exemplar am Eingang des schwedischen Ausstellungspavillons stand.
Selma Lagerlöf in Falun
Sie war wohl die berühmteste Einwohnerin von Falun: Schriftstellerin Selma Lagerlöf. Die gebürtige Värmländerin kam 1897 nach Falun, wo sie sich eine Villa kaufte. Das Museum zeigt das Arbeitszimmer und die Bibliothek von Selma Lagerlöf. Man kann den Schreibtisch sehen, an dem sie einige ihrer Bücher schrieb, auch wenn ihr bekanntestes Werk “Die wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen“ bereits 1906 entstand. Für ihr Buch „Gösta Berling“ erhielt sie 1909 den Literaturnobelpreis und wurde als erste Frau 1914 Mitglied der Schwedischen Akademie.
Nur wenige Orte in Schweden sind so mit ihren Volkstrachten verbunden wie Dalarna. Im Sommer sind sie vor allem zur Mittwommerwende zu sehen – die farbenfrohen, wunderschönen und detailreichen Kostüme. Legendär sind die Bootsfahrten zur Mittsommernacht über den Siljansee. Ein Volksfest sondergleichen, das jährlich viele Menschen aus aller Herren Länder anzieht. Volkstrachten und Pfarrtrachten haben eine lange und traditionsreiche Geschichte, die auch heute noch sehr lebendig ist. Hier im Museum wird ihre Geschichte erzählt. Nehmt euch ein wenig Zeit dafür. Es lohnt sich.
Fazit
Dalarna zählt für uns schon lange zu den schönsten, geschichtsträchtigsten und eben schwedischsten Regionen des Landes. Neben grandiosen Landschaften zieht uns seit Jahren immer mehr auch die Geschichte des kleinen Bundeslandes in den Bann. Solltet ihr in Falun Station machen – ein Besuch in der alten, historischen Bergbaugrube von Falun ist ebenso ein Muss wie der Besuch des Dalarna Museums. Nördlich von Falun in Sundborn liegt der Garten des berühmten schwedischen Malers Carl Larsson und südlich von Borlänge wartet mit dem Silberbergwerk Östra Silvbergs Gruva ein historisches Überbleibsel alter Bergbauzeiten auf die Besucher.
