Den Göttern so nah – Wandern in Schweden

Auf den Funäsdalsberget in Härjedalen

Man sieht ihn schon von weitem, den Funäsdalsberget, den Hausberg der kleinen schwedischen Ortschaft Funäsdalen an der Bundesstraße 84. Knapp 977 Meter misst der steinige Hügel in der Provinz Härjedalen. Wie ein Kegel thront er inmitten einer grandiosen Fjälllandschaft. Umgeben ist der Berg von 60 Gipfeln, allesamt mehr als 1000 Meter hoch. Einige davon kann man von der Bergspitze aus gut erkennen. Andere dagegen verbergen sich meist hinter Wolken am Horizont. Hier oben ist kein Straßenlärm zu hören. Dafür lässt diese unendliche Weite uns Menschen ganz klein erscheinen. Eine schöne Erfahrung.

Wandern in Schweden

Funäsdalen erreicht man am besten aus Osten kommend über die Straße 84. Wer sich von Särna oder Idre aus in Richtung Norden begibt, nimmt die 311 bis nach Tännäs und biegt dann auf die Hauptstraße ab. Funäsdalen selbst ist ein kleiner, beschaulicher Ort am gleichnamigen See, dem Funäsdalsjön. Dort gibt es einen Badeplatz. Im Ort selbst warten einige Outdoorgeschäfte und mit ICA sowie Coop auch die letzten Lebensmittelläden vor dem teuren Norwegen auf Besucher und Reisende. Neuerdings kann man auch mitten im Ort auf einem Stellplatz mit dem Camper übernachten. Für 160 Kronen, bezahlbar per Internet und Visakarte, bekommt man einen Parkplatz am Freizeitzentrum den besten Blick auf den Hausberg, das Städtchen und den See. 

Unser Tipp für einen Ortsbesuch: das kleine, aber feine Fjällmuseum unterhalb des Funäsdalsberget. Davor gibt es einen Parkplatz, und man kann die Toilette nutzen sowie sich in verschiedenen Ausstellungen über das harte und entbehrungsreiche Leben der Sami, der Ureinwohner Skandinaviens, informieren. Für Kinder bis zum 18. Lebensjahr ist der Eintritt übrigens kostenlos. Erwachsene zahlen 150 schwedische Kronen pro Person.

Wandern auf den Funäsdalberget

Es gibt drei Möglichkeiten, um auf den Gipfel des Funäsdalsberget zu gelangen: zu Fuß, mit der Gondel oder über einen Klettersteig an der Südwestflanke des Berges. Bergauf nehmen wir gerne die Gondel. Man schwebt gleichsam federleicht über einen Abgrund und genießt dabei beste Aussichten auf die Tiefen und Weiten der Landschaft. Zudem ist es natürlich eine sehr komfortable Art zu reisen, vor allem bergauf. Die dritte Möglichkeit, den Aufstieg über einen Klettersteig, haben wir selbst noch nicht ausprobiert. Sie steht jedoch ganz oben auf unserer To-Do-Liste. Der Weg soll technisch sehr anspruchsvoll sein und darf nicht allein begangen werden. Im Outdoorgeschäft an der Straße 84, direkt gegenüber vom ICA, kann man Kletterausrüstung ausleihen und Guides buchen. Für unseren Aufstieg haben wir uns für die Gondel entschieden. Der Startpunkt befindet sich etwas oberhalb des Stadtzentrums.

Den Göttern so nah - Wandern auf den Funäsdaberget in Härjedalen
Blick von der Bergstation der Gondel auf den östlichen Teil von Funäsdalen.
Den Göttern so nah - Wandern auf den Funäsdaberget in Härjedalen
Aus der Gondel bietet sich während der kurzen Bergfahrt ein fantastische Blick auf Funäsdalen. Irgendwo am Horizont ist die norwegische Grenze.

Den Göttern so nah - Wandern auf den Funäsdaberget in Härjedalen
Die Bergspitze ist erreicht. Der Rundumblick ist garantiert.
Rentiere sind keine Seltenheit in Härjedalen.

Die Sami und ihre Tradition

Den Göttern so nah - Wandern auf den Funäsdaberget in Härjedalen

Mitten auf dem Bergplateau des Funäsdalsberget liegt Lopme Laante, ein kleiner Sami-Park mit einem Iglu, leckerer heimischer Küche und zahlreichen touristischen Mitbringseln. Man kann hier in einer Torfhütte übernachten, sich den wilden Rentieren nähern, Lassowerfen üben oder samische Lebensgewohnheiten studieren. Während sich das Museum unten im Ort der Vergangenheit widmet, wird hier oben auf dem Berg die traditionelle Lebenskultur praktiziert und zur Schau gestellt. In jedem Fall ist es ein Erlebnis. Und mit etwas Glück kann man sogar eine Rentierherde über das weitläufige Gelände in knapp 940 Metern Höhe wandern sehen.

Wandern auf den Funäsdalberget

Seien wir zum Schluss aber auch mal ehrlich: Eigentlich geht es hier oben gar nicht um das Wandern im traditionellen Sinne, um das Zurücklegen vieler Kilometer. Hier oben auf dem Funäsdalsberget verändert sich mit jedem Schritt der Blick in die Landschaft, in die unglaubliche Weite dieser Region. Allein die Rundumsicht ist den Aufstieg auf den steinigen Hügel oberhalb der Ortschaft Funäsdalen wert. Ein kleiner Tipp zum Schluss: Mit einem Fernglas im Gepäck kann man als Camper definitiv nichts falsch machen. 25 Kilometer nördlich liegt nämlich die Flatruet, Schwedens höchste Passstraße und ein durchaus beliebter Platz zum Übernachten. In der Hauptsaison ist ein freies Plätzchen jedoch kein leichtes Unterfangen, denn dann ist der Platz regelmäßig überfüllt. Mit einem Feldstecher kann man also bei klarer Sicht vom Gipfel des Funäsdalsberget aus prüfen, ob noch Platz für den eigenen Camper vorhanden ist.

Den Göttern so nah - Wandern auf den Funäsdaberget in Härjedalen
Den Göttern so nah - Wandern auf den Funäsdaberget in Härjedalen
Funäsdalberget
Die Sicht reicht weit bis in die Berge des Dunsjöfället, oberhalb von Ljungdalen. Auf halber Strecke befindet sich die Flatruet, Schwedens höchste Passstraße. Wer prüfen möchte, ob noch ein Platz für seinen Camper auf dem Parkplatz vorhanden ist, sollte den Gipfel des Funäsdalsberget erklimmen.

Info-Box

Wie immer gibt es am Schluss ein paar wichtige und interessante Links. Und wie immer heißt es: Unbezahlte und unbeauftragte Werbung!
Funäsdalen
Fjällmuseum
Visit Schweden
Lopme Laante

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