Der Lost Place Östra Silvbergs Gruva ist eines der ältesten Bergwerke in Schweden. Sein Markenzeichen ist das tiefblaue Wasser, welches im Laufe der Jahrzehnte die verlassene Mine bis zum Anschlag gefüllt hat. Die Spuren der Erzsucher sind bis heute sichtbar. Gleich neben der alten Mine findet man noch die ehemaligen Abraumhalden, und der alte Friedhof um die Ecke könnte wohl Geschichten über Mensch und Leben an diesem unwirklichen Ort erzählen. Ein Lost Place also, wie er im Reiseführer steht. Doch verlassen ist der Ort nicht. Viele Besucher jährlich wollen das blaue Wasser sehen und vielleicht einen Blick in die Tiefe erhaschen. Denn da soll das eine oder andere Auto versunken sein. Inklusive Fahrer, so munkelt man.
Lost Place mit viel Geschichte
Die alte Silbermine Östra Silvbergs Gruva ist eine der ältesten Silberminen Schwedens. Ab dem 14. Jahrhundert wurde hier nach Silbererz gegraben. Silvberg liegt am sogenannten Silverringen, zu Deutsch „Silberring“, denn zwischen den Ortschaften Säter im Westen Dalarnas und Ulvshyttan im Osten liegen einige geschichtsträchtige Bergbauorte, an denen man auch heute noch viel über den Abbau von Silber und Eisenerz erfahren kann. Von der Silvbergs Gruva selbst sind nur wenige Reste erhalten. Dafür ist die Mine bis zum Rand mit türkisfarbenem Wasser gefüllt. Bis zu 90 Meter soll es in die Tiefe gehen.
Woher das Wasser die blaue oder türkise Farbe hat, haben wir nicht herausgefunden. Vermutlich sind es Algen, die im Zusammenhang mit den chemischen Überresten des Bergbaus dem Gewässer sein Aussehen geben. Ein großes Schild am Rand der Mine besagt, dass man eigentlich hier nicht baden gehen sollte. Aus gesundheitlichen Gründen. So richtig hält sich aber, zumindest bei Facebook und Instagram, keine daran. An einem heißen Sommertag fehlen vermutlich auch die Argumente gegen einen Sprung ins kühle Nass.
Lost Place – Silvbergs Gruva
Hartnäckig halten sich aber Gerüchte. Zum Beispiel über illegalen Müll, der in dunklen Nächten hier entsorgt wurde. Oder Fässer mit chemischen Substanzen. Auch einige Autos sollen in dunkler Tiefe ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Ob die Fahrer damals noch drin saßen? Keiner weiß es. Ein Unterwasserroboter jedenfalls fand beim Absenken auf den Grund 16 Autos, zwei Motorräder und ein Boot mit Anhänger. Es wurden Ölfässer mit unbekanntem Inhalt gefunden und es wurde befürchtet, dass sich einige menschliche Leichen in den Autos befinden würden. Ein richtiger Lost Place also.
ODEKYRKOGARDEN – DER VERLASSENE FRIEDHOF
Hier befand sich einst eine Kapelle. Sie hieß Sankt-Nikolaus-Kapelle und wurde wohl von den reichen Grubenbesitzern erbaut. Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts wurde sie als Gottehaus genutzt und ist seitdem verlassen. Ein paar wenige Grabsteine sind zurückgeblieben, ansonsten hat die Zeit die Geschichte überdauert.
Was sollte man noch wissen?
- Lohnenswert ist ein Besuch der historischen Bergbaustadt Falun.
- Alle touristischen Infos zu Dalarna findet ihr hier: Visit Dalarna
- Ganz im Westen Dalarnas, im Nationalpark Fulufjället lebt der wohl älteste Klonbaum der Welt: Old Tjikko