Keine Autostunde von Berlin entfernt befindet sich das kleine brandenburgische Örtchen Lanke. Lanke ist der ideale Startpunkt für eine ausgedehnte Wanderung durch das Naturschutzgebiet Biesenthaler Becken. In dieser noch ein wenig verträumten Gegend lässt es sich hervorragend im Kreis laufen, zum Beispiel bei einer Wanderung um den Hellsee. Auf dem Trail wandert man durch uralte Buchenwälder, passiert geschichtsträchtige Orte, blickt in klares Seewasser und darf in ausgedehnten Moorgebieten nach Bibern, Schwänen und Kranichen Ausschau halten. Der perfekte Ort zum Entspannen und die Seele baumeln lassen.
Auf Los gehts los
Wir starten die Rundtour um den Hellsee am öffentlichen Parkplatz in Lanke. Dieser liegt an der Landstraße Richtung Oranienburg mitten im Dorfzentrum und ist gut ausgeschildert. Die erste Sehenswürdigkeit im Ort ist die historische Dorfkirche. Die neugotische Saalkirche stammt aus dem Jahr 1860 und steht auf den Fundamenten eines alten Gotteshauses, das einem Feuer zum Opfer fiel. Direkt gegenüber befindet sich das Schloss Lanke. Dieses gehörte früher einem Grafen. Später diente es als sowjetische Kommandantur, dann als Krankenhaus, Lungenklinik und für lange Zeit als Pflegeheim. Jetzt befindet es sich jedoch in Privatbesitz und wurde sehr stilvoll restauriert.
Park-Geschichte
Es geht auf Bohlenwegen weiter durch den Lenné-Park. Gartenarchitekt Peter Joseph Lenné hatte ihn im 19. Jahrhundert im Stile eines englischen Landschaftsparks entworfen. Von seiner einstigen Schönheit ist heute nicht mehr viel zu sehen. Die Natur hat übernommen und das Kleinod in eine Art Dornröschenschlaf geschickt. Umgeknickte Bäume liegen kreuz und quer, als hätten gelangweilte Riesen ein wenig Mikado gespielt. Von den alten baulichen Anlagen im Park selbst ist eigentlich nur das Fontänebecken im Süden erhalten.
Waldbaden unter Buchen
Weiter geht es auf dem ausgeschilderten Wanderweg in Richtung Hellsee. Uralte Baumriesen säumen ab jetzt den Wanderweg, der bis zur historischen Hellmühle eigentlich immer am Seeufer entlang führt. Die Buchen sind oft mehr als 20 Meter hoch. Einige liegen, von den vergangenen Stürmen einfach umgepustet, verstreut links und rechts neben dem Pfad, gelegentlich auch einmal quer darüber. Dann sind Kletterkünste gefragt.
Auf einer kleinen, künstlichen Insel am Nordufer, kurz vor der Hellmühle, befindet sich ein Lost Places. Es handelt sich um die Reste des Grabmals der Familie Wülknitz, errichtet von Major Hans Heinrich Otto von Wülknitz, dem einstigen Besitzer von Schloss Lanke. Das Eiland ist aber nicht betretbar.
Moorlandschaften
Hinter der Hellmühle verlassen wir vorübergehend den Hellsee. Keine Sorge, schließlich wartet ein paar Kilometer weiter mit dem Höhenweg am Südufer eine weitere reizvolle Uferpassage. Jetzt geht es aber erst einmal vorbei an traumhaften Moorlandschaften und durch dichten Kiefernwald zur Lobetaler Wiese.
Zurück zum Hellsee
Noch einmal windet sich der Wanderweg durch den Kiefernwald, dann trifft er abrupt wieder auf die markante Uferlandschaft vom Hellsee. Die Buchen haben im letzten Herbst ihr Laub abgeworfen. Es raschelt jetzt wieder bei jedem Schritt durch den Wald. Im Gegensatz zum Nordufer führt hier der Trail hoch über dem Ufer entlang. Auf dem Höhenweg hat man so gelegentlich den einen oder anderen fantastischen Blick auf den See. Am Ende geht es durch den wilden Schlosspark zurück zum Ausgangsort der Wanderung.