Mühlengeplätscher und Buchenrauschen – Unterwegs in der Ruppiner Schweiz

Die Ruppiner Schweiz in Brandenburg ist ideal für kurze oder lange Wanderungen in der Natur. Zur Boltenmühle und Binental, zum Beispiel. Während die einen Erwachsenen damit beginnen, Theodor Fontane zu zitieren, stehen die anderen Erwachsenen staunend unter hohen Buchen, deren Baumspitzen scheinbar endlos in den Brandenburger Himmel ragen. Tief im Herzen dieser Kulturlandschaft zwischen Neuruppin und Rheinsberg liegt die Boltenmühle. Hier gehen Geschichte und Naturerlebnis Hand in Hand und zaubern dem Großstädter selbst an grauen Märztagen so manch verzücktes Lächeln ins Gesicht.

“Wer will sagen, wenn er die Ruppiner Schweiz durchwandert, wo ihr Zauber am mächtigsten wirkt? Ist´s Boltenmühl?”

Wanderdichter Theodor Fontane

“Wahrlich, wenn ich nicht Herr von Rheinsberg wäre, möchte ich Müller der Boltenmühle sein”. So schwärmte einst der preußische Kronprinz Friedrich, später auch bekannt als der Alte Fritz. Zwischen Neuruppin und Rheinsberg gibt es ein Fleckchen Erde, das seinesgleichen sucht und immer noch wenig bekannt ist: die Ruppiner Schweiz. Hüglige Landschaft mit uralten Buchenwäldern, kleinen Bächen und klaren Seen. Die fast 300 Jahre alte Boltenmühle am Binenbach, der sich dort in den Tornowsee ergießt, ist heute das Ziel unserer kleinen Reise.

Schon die Anfahrt ist ein Abenteuer. Über eine marode Straße schaukelt das Auto parallel zum Fluß Kunster entlang in Richtung Binenbachtal. Die enge Straße endet nach vier Kilometern und etlichen Serpentinen in einer Sackgasse am nördlichen Ende des Tornowsees. Hier gibt es auch einen großen Parkplatz und eine Badestelle. Bis zur Boltenmühle sind es zu Fuß nur noch wenige Meter. Die romantisch gelegene Mühle gibt es jetzt seit fast 300 Jahren. Namensgeber Hans Joachim Bolten legte 1718 den Grundstein für das Anwesen.

Gemahlen wird hier schon lange nicht mehr

Gemahlen wird zwar schon seit Jahren nicht mehr. Zu DDR-Zeiten war die Boltenmühle ein beliebtes Ausflugslokal. Ganze Busladungen naturbegeisterter Ausflügler karrten die Reisebüros aus Berlin, Chemnitz und Rostock hierher. Hinter der Mühle nimmt ein zwei  Kilometer langer Rundwanderweg seinen Anfang. Er führt vorbei an einem Moor, durch lichte Buchenwälder direkt zum Kalksee. Immer an der Seite des Wanderers verläuft der Binenbach.

Tief hat er sich in den Boden eingeschnitten. Umgestürzte Bäume liegt kreuz und quer im Fluss, als hätten ein paar Riesen Mikado gespielt. Hinzu kommt der grandiose Sound der Natur. Am Nordufer des glasklaren Kalksees liegt der kleine Ort Binenwalde. Nicht irgendwelche Bienen, wie man leicht vermuten könnte, haben dem Ort seinen Namen verpasst. Eine schöne Förstertochter namens Sabine verdrehte dem Alten Fritz den Kopf und Wanderdichter Theodor Fontane aus ihr eine Legende.

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Boltenmühle und Binental

Der vier Kilometer lange Rundwanderweg beginnt direkt hinter der Boltenmühle und führt am Binenbach entlang zum Kalksee. Der gehört mit zu den klarsten Seen in Brandenburg. Kein Wunder, hier fahren nämlich keine Motorboote. Der Rundwanderweg führt auf westlicher Seite durch das Binebachtal zurück zur Mühle. Wer gut zu Fuß ist, kann weiterlaufen, um den Kalksee herum. Durch Binenwalde, das wie ein kleines Bergdorf daherkommt. Vorbei am Sabinendenkmal und dem kleinen Strand am Ostufer.

Der Binenbach an der Boltenmühle

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